Nach der Operation im Krankenhaus hatte Alfred Brandt seine „erste kleine Selbsthilfegruppe“.

Dann habe ich für mich etwas gefunden, was mir dort im Krankenhaus geholfen hat, als ich dann anfangen konnte zu gehen. Ich habe eine Zusatzversicherung und lag also alleine im Zimmer. Die ganze Etage war voll mit Männern ohne Prostata. Und ich bin dann so ein bisschen rumgegangen und habe gefragt: "Was machen Sie denn hier?", und "Ach", und so und habe mich mit denen unterhalten oder auch gesagt: "Ich habe gehört, das ist vielleicht gar nicht so schlimm."

Und dieses Besuchen anderer Kranker, das hat mir dort sehr geholfen. Also, erstens war ich mit meinen Ängsten nicht alleine und die auch nicht. Ich hatte auch den Eindruck, die freuten sich, wenn da einmal einer rumkommt. Mit dem einen habe ich sogar dann telefonischen Kontakt gehabt, (lachend) unter dem Stichwort: "Das letzte Mal rufst Du an, wenn Du stirbst." Und wir haben uns dann jahrelang, mittlerweile hat das aufgehört, immer wieder angerufen.

Der hatte mehr Glück, bei dem ist der Krebs ganz weg. Wir haben uns so Tipps mitgeteilt bezüglich der Sexualität und so. Aber darauf kam es weniger an, sondern mehr so auf dieses: Da kann man auch eine Freundschaft schließen und sich durch diesen Austausch kennenlernen. Das war meine erste kleine Selbsthilfegruppe sozusagen.