Pauline Blume wünscht sich mehr psychologisch geschulte Therapeuten, da man in der Reha noch in einer verletzlichen Phase ist.

Haben Sie einen Ratschlag oder eine Botschaft an die Ärzte und Therapeuten?
Ja. Eine Botschaft. Auf jeden Fall Zeit. Zeit ist ganz wichtig. Und die Therapeuten, ja, wie gesagt, die sind sehr, sehr unterschiedlich. Es ist immer schwer. Da kommt, da ist jetzt, sagen wir mal, da ist jetzt eine Veranstaltung. Und da sind jetzt meinetwegen zwölf Frauen. Und jede ist ja anders. Man ist ja in der Zeit auch verletzlicher. Und wenn Sie da falsch angegangen werden. Oder dann kann es auch schon mal, ja, dass man wirklich niedergeschlagen ist. Man hat schon mal einen schlechten Tag und dann raunzt... wird man da so ein bisschen kurz abgefertigt. Dann tut das ja auch weh. Und dann kann es schon mal sein, dass man auch dadurch so einen Absturz erleiden kann. Also ich würde sagen, dass die Therapeuten, egal, ob die in der Gerätegymnastik sind oder wie auch immer, dass die auf jeden Fall auch psychologisch geschult werden.
Wir hatten zum Beispiel einen ganz lustigen in [Ort], der sagte dann immer bei der Wassergymnastik, haben wir also den Oberkörper ja stärken müssen. Und der sagte dann immer: „Meine Damen!" Was hat er gesagt? „Spaghettiträger müssen kein Traum bleiben. Und deswegen nochmal und nochmal.“ Das fand ich immer ganz wichtig, ganz witzig. Also die waren sehr nett. Aber ich denke mal, so eine gewisse psychologische Schulung sollte bei jedem Therapeuten sein. Nicht nur dass sie jetzt in ihrem Fach gut sind,  gute Sportler oder wie auch immer. Sondern dass sie wirklich auch lernen ein bisschen tiefer zu sehen.
Das halte ich für ganz wichtig, weil man... weil es ja die ganz, ganz wichtige Zeit ist, in der die Menschen noch so angeschlagen sind. Man kommt ja entweder von der Chemo oder wie auch immer, von der Bestrahlung oder aus dem, also wie ich das erste Mal, aus dem Krankenhaus. Dann ist man einfach noch weich. Dann ist man verletzlich. Und dann muss man, ist es schon gut, wenn die Therapeuten etwas geschult sind. Das würde ich sagen. Bei den Ärzten habe ich überhaupt keine Schwierigkeiten gehabt. Also so die Ärzte waren, ja, denen kann ich also wirklich nur das beste Zeugnis ausstellen. Waren sehr einfühlsam.

Onkologische Rehas nach Darmkrebs und einer Brustkrebs-Vorstufe