Da ihr Mann beruflich stark eingebunden ist und keine Verwandten in Deutschland leben, stand für Marina Horvat fest, dass sie ihren Sohn mit in die Reha nehmen würde.

Sie hatten ja kurz über die berufliche Situation Ihres Mannes gesprochen. War das auch der Grund, da Ihr Mann das nicht einrichten konnte, dass Sie wussten, Sie würden Ihren Sohn mit in die Reha nehmen?
Ja. Das wusste ich. Mein Mann ist in den drei Jahren, seitdem ich die Erkrankung habe, beruflich aufgestiegen. Und das macht die Sache dann natürlich nicht leichter. Dann muss er noch flexibler sein und eben öfter weg. Und wir haben hier keine Familie, die sind alle in [Land]. Wir haben schon gewusst, dass es etwas schwierig sein wird, wenn ich mal weg gehen sollte, dass dann jemand hierher kommt. Unser Sohn war ja tagsüber versorgt. Wir hatten eine Hortbetreuung vor und nach der Schule, aber die ist spätestens um 17 Uhr vorbei. Und mein Mann kommt manchmal erst um Mitternacht zurück. Es ist ja nicht jeden Tag. Es gibt auch Zeiten, wo zwei Wochen nichts ist. Aber er kann das nicht beeinflussen. Und das war unser Problem.
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Und wenn ich jeden Tag irgendwelche Nachbarn oder Bekannten mobilisieren müsste, dass die meinen Sohn bringen oder abholen; das wäre vielleicht irgendwie machbar gewesen, aber ich hätte dort keine ruhige Minute gehabt, wenn ich gewusst hätte, ich habe hier die halbe Ortschaft mobilisiert, nur damit ich eine Reha machen kann. Wenn man da keine seelische Ruhe hat, finde ich, dann braucht man so etwas gar nicht anfangen.

Rheumatologische Reha bei chronischer Polyarthritis