Katja Scholz fand die körperorientierte Therapie anfangs ganz schrecklich, profitierte dann aber sehr davon.

Was auch ganz toll war für mich, das fand ich die ersten zwei Stunden ganz schrecklich, war diese körperorientierte Psychotherapie. Da habe ich, in den ersten zwei Stunden habe ich gedacht: Nein, das, ich weiß nicht, was das bringen soll. Also zu irgendwelcher Musik: „Die Augen groß, wir machen die Arme groß, der ganze Körper wird groß.“ Dann wieder: „Die Augen klein und der Körper wird klein.“ Und wir mussten da so rumlaufen und Kontakt aufnehmen und doch nicht. Oh, ich habe gedacht: Nein, was soll das. Ich kam mir, also wirklich, ich kam mir ein bisschen blöd vor, da mit aufgerissenen Augen durch diesen Raum zu laufen. Aber, wenn man sich drauf eingelassen hat, so nach einer Weile, hat man wirklich gemerkt, das macht wirklich was mit einem. Man konnte da wirklich viel mitnehmen. Also konnte ich sogar wirklich auch mit nach Draußen manches nehmen, was ich mir da erarbeitet habe; so dieses Schutzschild einfach. So dieses, allein durch Gedanken: So, hier ist mein Raum. Vorstellung, wie der Raum aussieht. Also da hat jeder einen anderen gehabt bei uns. Also ich hatte mir so ein goldenes Ei vorgestellt, das um mich rum ist. Und ich merke das tatsächlich, wenn mir jetzt irgendjemand zu nahe kommt und mir ist das unangenehm oder ich will einfach mit dem grad nicht viel zu tun haben, dann atme ich drei, vier Mal tief durch und stelle mir dieses goldene Ei vor. Und offensichtlich funktioniert das, dass die Leute wirklich ein bisschen auf Abstand gehen. Also das erstaunt mich immer wieder. Aber es funktioniert erstaunlicher Weise wirklich, also... Zur Not muss ich ab und an mal vielleicht einen Schritt zurück. Aber dann auch wirklich so mit dem, für mich, mit diesem Gefühl so: Du kommst mir zu nahe. Und dann merken die Leute das tatsächlich. Und wir haben das eben in so Rollenspielen dann auch ausprobiert. Also das war schon sehr spannend.

Psychosomatische Reha bei Depression