Katja Scholz profitiert Zuhause und im Beruf davon, dass sie in der Reha gelassener geworden ist.

Und also es gibt tatsächlich Strategien, die ich so mitgenommen habe. Und viele Dinge, bin ich einfach gelassener geworden. Auch mit den Zimmern meiner Kinder. Gut, dann, wenn es mich nervt, mache ich halt mittlerweile die Zimmertüre zu. Und das reicht mir jetzt mittlerweile. Früher habe ich immer, "Aah" und nochmal gefragt und „mach doch“, oder ich habe es dann selber gemacht. Das funktioniert auch ganz gut. Also die Therapeutin meinte dann zu mir: „Ja, gut. Ihre Kinder, wenn Sie da eh immer was drin machen, dann stören Sie ja auch denen ihre Privatsphäre und das macht Kinder eher bockig in dem Alter.“ Also die sind ja schon groß. Und „sagen Sie Ihnen das einmal ganz klar, Sie machen nichts mehr.“ Und so habe ich das dann auch gemacht. Und das hat wirklich erstaunlich viel bewirkt. Also gerade bei meinem Sohn sieht es ordentlicher aus wie früher. Meine Tochter, da ist ab und an noch das Chaos. Aber die räumt dann einmal die Woche auf. Und das kann ich jetzt mittlerweile auch. Ich mache dann halt zu und gut ist. Ich beschäftige mich jetzt mit Dingen, die mich angehen. Ich war sonst früher immer so alles am Sehen und alle Dinge, die nicht laufen, egal ob es mich jetzt betrifft oder nicht. Und das hat mich immer irgendwie beschäftigt und belastet. Und das habe ich tatsächlich doch gelernt. Mein Stein in der Hosentasche, der mich immer daran erinnert (lachen).
Ich habe so zwei, drei Bilder zu Hause. Habe ich mir jetzt auch vorgenommen, werde ich jetzt, also wenn ich jetzt doch öfter im Büro sitze, werde ich mir da eins davon auch kleiner kopieren und ins Büro legen. Aber auch da merke ich noch: ich bin doch deutlich gelassener. Also wie gesagt: Ich hoffe ich kann es ganz lange mitnehmen. Aber ich bin auf jeden Fall deutlich sensibler einfach für so Warnsignale auch. Merke das jetzt auch so schon bei der Arbeit, wenn dann irgendwas ist, was mich stört, dann ziehe ich mich da einfach raus, wenn es mich nichts angeht. Also dann höre ich mir das nicht an, sondern ich gehe dann auf die Toilette oder gehe mir einen Kaffee holen. Bis dorthin hat sich dann meistens diese Streiterei schon wieder erledigt. Und dann habe ich es nicht mitbekommen und dann muss ich mir auch keinen Kopf machen.

Psychosomatische Reha bei Depression