Claudia Gross fand die Mischung aus Beruhigung und Ansporn bei ihren Therapeuten genau richtig.

Ich weiß noch, das erste Mal Geh-Training und dachte so: Laufen kannst du ja, wenn auch nicht besonders gut. Und dann ging es einfach nur darum, die Belastung beim Gehen einfach weiter auszubauen. Und ich habe so viel Gas gegeben in diesem ersten Geh-Training, um in die zweite Gruppe zu kommen, die schon anspruchsvoller ist. Bin auch vorne mitgelaufen, aber der Therapeut hat genau gesehen, dass ich diese eine Hürde, diese leichte Schräge, kaum hochgekommen bin. Während ich auf gerader Strecke natürlich sehr schnell war. Und er hat gesagt: „Nächstes Mal, immer noch Gruppe eins.“ Und für mich war es erst so: Ja, ich war niedergeschlagen. Bin natürlich beim zweiten Geh-Training wieder in Gruppe eins gewesen, habe aber bis dahin immer wieder geübt. In diesem Kurpark bin ich, auch wenn ich zwischen den Anwendungen Zeit habe, gelaufen und habe immer diesen Berg benutzt. Und ich durfte dann nach dem zweiten Geh-Training wirklich in die nächste Gruppe. Und selbst da hätte ich schon in die dritte gedurft. Gut, dann war die Reha allerdings zu Ende. Aber es war für mich wieder so ein Erfolg. Also die Therapeuten haben so eine Mischung gehabt wie: „Beunruhige dich jetzt nicht, setze deine Ziele geringer.“ Aber auch: „Kämpfe ein bisschen, gib dir Mühe.“  Also viele sind ja da, die sagen: „Kann ich nicht.“ Und versuchen es erst gar nicht. Also ich muss sagen, die Therapeuten war da wirklich toll. Da kann ich nichts Negatives sagen. Freundlich, aufgeschlossen. Wir hatten da ja auch viele jüngere Leute, sodass das auch wichtig war, dass sie nicht so stumpf ihren Plan durchgehen, sondern auch ein bisschen mit Witz dabei gingen. Haben einen mitgezogen. Also ich habe nicht eine Therapeutin gehabt, wo ich den Eindruck hatte: Die spult jetzt ihren Plan ab. Da sind wir Menschen egal. Da geht es nur um ihre Arbeit. Überhaupt nicht. Also da ging man richtig direkt auf die Leute ein.

Rheumatologische Reha bei einer Autoimmunerkrankung