Sabine Heidmann hat in der Klinik für die Schule gelernt, gestickt, und durfte auch bei den Schwestern helfen.

Wie haben Sie das denn damals irgendwie überhaupt bewältigt? Was haben Sie denn gemacht dann in dieser Zeit?
In dem Krankenhaus?
Ja.
Mich gelangweilt (lacht). Also, es war nicht wirklich gut. Ich habe gelernt. 
Für die Schule?
Für die Schule, ja. Ich habe die ganzen Aufgaben bekommen, ich habe mein Schulzeug da, ich habe viel gelesen, viel gehört, ich habe gestickt, wie ein Weltmeister. Ich habe damals so kleine Stickpäckchen bekommen. Da waren so Sarah-Kay-Püppchen drinnen, das war dann das Alphabet. Meine Mutter hat das jetzt alles noch, die hat sich daraus jetzt eine Decke genäht. Also, das ist alles noch irgendwo existent und damit habe ich mich beschäftigt.
Von wem hatten Sie die bekommen?
Teilweise hatte ich mir sie schon vorher selbst gekauft. Teilweise hat da meine Mutter immer mal wieder so ein Päckchen mitgebracht.
Und das war hilfreich in dem Moment? Da was zu tun zu haben?
Ja, natürlich. Natürlich. Ich weiß auch, dass irgendwann die- ich hatte echt liebe Schwestern. Und die eine, ich weiß noch die hieß [Name]. Da kann ich mich auch noch daran erinnern. Die hatte mir damals auch gesagt, wie das mit dem Toilettengang ist und die hat mich da immer so ein bisschen aufgeklärt, was jetzt gerade passiert, zum Beispiel an Untersuchungen. […]
Und ich habe dann auch assistiert, also: „Ah, wir haben hier jemanden, der hat Angst Blut abgenommen zu bekommen, kommst du mal mit, quatscht ein bisschen, lenkst du mal ein bisschen ab“. Ich kann ja Blut sehen, ich habe damit kein Problem. Ich kippe nicht um. Und dann habe ich da halt dann mit im Krankenzimmer- und habe dann halt mit den- klar, wir haben ja draußen auch gespielt, das waren ja alles Kinder auf der Station, ich war ja auch ein Kind. Und dann hat man da halt so ein bisschen gequatscht und gelacht und, ja, zack, Blut abgenommen, fertig.