Sabine Heidmann gab es Sicherheit, dass die Therapeutin mit ihr den ganzen Weg der Therapie ging, obwohl es Konfrontationen gab.

Ja und dann hat es ja auch mit der Therapeutin dann in [Stadt], das war dann eine Kinder- und Jugendtherapeutin. Die hatte zwar mit Esssgestörten keine Erfahrung, aber halt mit Kindern, Jugendlichen. Und die ist einen ganz anderen Weg gegangen. Also die hat teilweise auf Konfrontation, nicht auf Streichelkurs, sondern auf Konfrontation. Also ich weiß, es gab Tage, da habe ich sie wirklich angebrüllt. Und die war aber total stoisch und gelassen. Und es war halt auch eine Bezugsperson und ich denke mal einfach dann mit ihr als eine- die dann auch das wusste von Anfang bis Ende und diesen Weg verfolgen konnte über einen längeren Zeitraum, das hat mir mit Sicherheit auch ein bisschen Stabilität gegeben. Wie viel glaube ich, bin ich gar nicht in der Lage einzuschätzen.
Aber wenn ich es richtig verstehe, diese Konfrontation, also die Möglichkeit, da jemanden auch mal anzuschreien, sage ich mal- also, das war irgendwie gut.
Ja mit Sicherheit. Sie hat es halt ausgereizt. Also ich denke, sie hat es auch ganz bewusst provoziert, dass ich mal aus mir rauskomme und mal das Angestaute, was in mir drin war, auch mal rauslasse. Also und ich glaube das muss man auch jetzt auch im Erwachsenenalter mal. Ich glaube, man schluckt vieles runter, einfach weil man meint, es muss so sein und man muss lieb und nett sein und darf bloß nicht mal hier gegen den Poller rennen oder auch mal jemand anderen gegen den Poller rennen lassen. Ich denke das muss einfach mal sein. Dieses Überbrodelnde rauszulassen. Und das hat sie halt provoziert.