Arbeit, Ausbildung und Schule

Trotz großer Probleme und Einschränkungen durch die Erkrankung sind für viele unserer Interviewpartner Ausbildung und Arbeit wichtige Aspekte. Für einige ist die Arbeit das Wichtigste im Leben. Umso schlimmer ist es dann, wenn man von heute auf morgen seinen Job verliert oder aufgeben muss. Genauso wie für andere Menschen ist es wichtig, durch die Arbeit Geld zu verdienen und damit auch unabhängig zu sein.

Weil für Svenja Zellner der Beruf das wichtigste ist, hat sie sich eine Stelle als Erzieherin erkämpft.

Patrick Knittel musste nach 32 Jahren letztlich von heute auf morgen seine verantwortliche Tätigkeit beenden.

Melia Kowalski legt großen Wert auf eigenes Geld, um nicht bei ihrem Mann für jede Kleinigkeit betteln zu müssen.

Die Einschränkungen durch die Erkrankung machen sich für viele im Arbeitsleben bemerkbar; es fehlt oft an Kraft – und Fehltage lassen sich nicht immer vermeiden.

Melinda Heese war immer wieder für längere Zeit krankgeschrieben und hat mittlerweile Abmahnungen und eine Kündigung erhalten.

Aufgrund ihrer Einschränkungen und Krankschreibungen musste Svea Hauck den Arbeitsbereich wechseln, hofft aber, zumindest aus der Arbeitswelt nicht „rauszufallen“.

Ob man einigermaßen problemlos und befriedigend arbeiten kann, hängt oft weniger von der eigenen körperlichen und seelischen Verfassung ab als von der Situation am Arbeitsplatz: Toiletten, Zeit- und Termindruck, Rücksichtnahme von Kolleginnen und Kollegen und Arbeitgeber sind ganz wichtige Faktoren.

Celia Kratzer fühlt sich als Glückskind, da sie einen Arbeitsplatz mit großer Flexibilität hat.

Matteo Brockmann vermisst die Zeiten, in denen man ruhig ans Telefon gehen konnte - heute klingelt alle paar Minuten das Handy.

Als eigenständiger Tischler spürt Klaus Mühlbach „Termindruck ohne Ende“.

Helene Reim hat einen Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst und freut sich, dass man nicht so sehr auf ihre Krankschreibung achtet, sondern ihre Kompetenz und ihren fachlichen Rat schätzt.

Unsere Interviewpartner haben mit der Zeit auch Strategien entwickelt, wie man mit schwierigen Situationen am Arbeitsplatz besser zurechtkommt.

Adrian Schaarschmidt zieht nur dunkle Hosen an, damit man einen möglichen Fleck nicht sieht, träumt manchmal von einem „ruhigen“ Beruf, weiß aber das sein Studium ihm nicht viele Möglichkeiten bietet.

Trotz aller Strategien und positiven Erfahrungen lässt sich Ärger, bis hin zur Kündigung oder auch die Berentung manchmal nicht vermeiden.

Kira Schug wurde ein Rentenantrag nahegelegt; sie konnte dann noch einmal nebenbei im Supermarkt arbeiten; jetzt ist sie aber über den positiven Rentenbescheid beruhigt.

Mehrere Menschen, die wir befragt haben, gingen noch zur Schule.

Die schulischen Leistungen von Gerhard Wachsmuth wurden beträchtlich schlechter, weil er aufgrund des Mondgesichtes als Nebenwirkung von Cortison seltener die Schule besuchte.

Simon Kolberg hat viel Unterstützung von Seiten der Lehrer erhalten, so dass er trotz Fehlzeiten keine Klasse wiederholen musste.