Evelyn Zeh tauscht sich gerne mit anderen Menschen aus, die auch AD(H)S haben, weil sie dann viel Verständnis erfährt.

Evelyn Zeh: Es ist halt auch so, zum Beispiel, ich habe einen guten Kumpel, auch bei den Maltesern, der hat auch ADS. Wir unterhalten uns auch relativ viel so, weil ich halt auch, ich weiß nicht. Wenn wir uns halt unterhalten, er versteht mich, ich verstehe ihn, weil wir halt beide so in derselben Situation sind so.
Interviewer: Das verbindet.
Evelyn Zeh: Ja genau, es verbindet halt mehr. Meine Mutter sagt so: „Ich verstehe dich." Aber eigentlich weiß sie halt gar nicht, in was für einer Situation ich wirklich bin, weil sie sich natürlich schlecht einfühlen kann, weil sie das nicht hat. Und dadurch hilft es halt schon so mit ihm zum Beispiel darüber zu reden, weil er halt so weiß: „Ich verstehe dich." 
Interviewer: Aber also mit diesem Kumpel darüber zu reden, hilft das oder ist es einfach nur angenehm? Also wie ist das?
Evelyn Zeh: Ich weiß nicht, ich finde es sehr angenehm. Weil ich weiß das halt. Ich kann halt sicher sein, dass von ihm keine blöden Kommentare kommen. Also da bin ich mir dann auch wirklich 100 % sicher, dass da keine doofen Kommentare kommen, weil ich meine, er weiß selber, wie ich fühle. Das wird einfach nicht passieren. Und deswegen fühle ich mich auch in gewisser Weise – sage ich mal – sicher. Weil ich habe halt auch wenig Leute, mit denen ich halt wirklich 100 % frei über meine Gefühle und so weiter und darüber sprechen kann. Wo ich weiß, dass halt wirklich gar nichts dabei kommt und sie halt auch irgendwie keine blöden Kommentare über meine Persönlichkeit oder so machen würden.