Katja Scholz warf vor der Reha alle Arbeitskollegen aus ihren Facebook-Kontakten.

Und zu Ihrer Arbeitsstelle, hatten Sie da irgendwie Kontakt während der Reha oder war das Thema für Sie?
Thema war es. Also in der Reha meinen Sie jetzt?
Ja, ja. Genau.
Ja, also Thema war das ganz groß sogar. Weil ich ja da schon wusste, was auf mich zukommt, wenn ich zurückkomme. Also das hat sich dann auch bewahrheitet. Alles andere hätte mich auch enttäuscht. Aber Kontakt während der Zeit hatte ich so gut wie gar nicht. Ich hatte auch meinen Facebook-Account soweit runtergeschraubt, dass alle, die irgendwie mit mir arbeiten, habe ich rausgeworfen. Ich habe das eh so eingestellt, dass man nur sehen kann, wenn man mit mir befreundet ist, was ich so treibe. Von dem her: hat auch gar keiner gemerkt. Ich habe die einfach entfernt. Und ich wollte einfach dann einen ganz klaren Cut haben. Ich habe gemerkt, dass da viel zu viel Privates und Berufliches vermischt ist. Und dann kriegt man das noch mit und die kriegen das mit. Und das wollte ich einfach nicht mehr.
Also das war dann einfach, das war auch so eine Erkenntnis in der Reha: Es ist einfach nur Arbeit. Das sind keine Freunde. Es ist nur Arbeit. Auch nicht dieses: Hach, wir sind doch alle ein Team. Ja, klar, wir arbeiten als ein Team. Aber ich muss mit denen keine engen Freundschaften pflegen. Und ich bin denen keine Rechenschaften schuldig, wer und was ich bin in meinem Privatleben. Das war so ein Punkt, den ich in der Reha tatsächlich gelernt habe. Bis jetzt hält sich das auch noch ganz gut. Ich bin ja jetzt seit vier, die vierte Woche wieder bei der Arbeit, in der Wiedereingliederung. Also ich merke, ich halte mich da relativ fern. Aber es ist ok.

Psychosomatische Reha bei Depression