Wilfried Schönfeld konnte sich durch das autogene Training "wegbeamen".

Ja, das autogene Training, das ist natürlich ein bisschen eine bizarre Sache. Weil ich finde es eigentlich blöd. Also ich finde es langweilig. Und ich habe auch keinen Erfolg damit gehabt, das jemandem beizubringen. Aber da hat eigentlich fast niemand Erfolg damit. Die Volkshochschulen haben es auch aufgegeben.
Also die Statistiken sind so: Nach fünf Jahren machen es noch zwei, nein, nach zwei Jahren machen es noch fünf Prozent, nach fünf Jahren machen es noch zwei Prozent. Also eigentlich ist es für die Katz.
Ich musste es unterrichten eine Weile als Assistenzarzt. Zwei Jahre lang habe ich autogenes Training unterrichtet. Ich konnte es vorher ein bisschen. Und als ich es dann selbst unterrichtet habe, habe ich es dann richtig gelernt. Und dann hat es sich automatisiert. Und jetzt hilft es mir natürlich enorm.
Angefangen habe ich das im Krankenhaus, wenn ich mit dem Bett irgendwo zum Röntgen geschoben wurde, stand auf dem Gang, es war laut. Und ich wusste: Jetzt dauert es wieder eine Stunde, bis ich dran komme.
Dann habe ich den Hubschrauber gehört. Und dann wusste ich: Jetzt kommt ein Notfall. Dauert es noch mal eine Stunde. Und noch mal eine Stunde. Dann war ich da drei Stunden auf dem Gang gelegen. Mittlerweile war das Mittagessen vorbei und so.
Und da habe ich mir angewöhnt, nicht mehr zu lesen oder so. Das ging gar nicht, bei der Hektik da drum herum. Sondern da habe ich autogenes Training gemacht. Und habe dann gelernt, mich wegzubeamen. Ich bin dann weg.
Und dann bleibt auch die Zeit stehen. Dann ist es Wurst, ob eine halbe Stunde oder zwei, drei Stunden oder so. Das ist ganz gut.