Eine Außerkörpererfahrung nahm Richard Linde die Angst.

Ich habe mich dann viel mit Buddhismus beschäftigt so. Das schien mir eine gute Möglichkeit, weil der Buddhismus eigentlich sehr weltlich ist, auf die Welt bezogen. Gibt eher so Anregungen: Wie lebst du dein Leben zufriedenstellend.
So die anderen Modelle, die es so gibt, was Schöpfung und so weiter betrifft, da fand ich den Hinduismus unheimlich interessant, weil der einfach viel größer das alles sieht. Ja, und auch viel indifferenter.
Also da ist nicht so dieses: Da sind die Guten und da sind Bösen. Und wenn du das nicht machst, dann passiert das. Das gibt es da zwar auch, aber es ist irgendwie alles so gleichwertig. So, jeder findet dort seinen Ort. Es wird keiner für besser oder für schlechter gefunden. Find ich sehr sympatisch, ja.
Also ich glaube, was mir am meisten selber so gebracht hat: Ich hatte mal vor vielen Jahren, hatte ich mal so eine Außerkörpererfahrung. Also wo ich sozusagen das Gefühl hatte, ich bin außerhalb meines Körpers. Das ist auch natürlich schwer zu schildern und schwer nachzuvollziehen. Aber es war für mich ein ganz reelles Gefühl.
Und das war ein schönes Gefühl, total tolles Gefühl. Ich war auch völlig bewusst und klar. Und als es dann wieder rum war, da hatte ich weniger Angst. Das war so ein Erlebnis, was mir Angst genommen hat.
Weil es war alles da und ich war mitten dabei. Sozusagen das Gefühl, es geht hier nichts verloren. Ich bin Teil dieses Ganzen, dieser Welt da, die so da ist. Und das fand ich ein tolles Gefühl.
Und das hat mir eigentlich mehr gegeben als alle Erklärungsmodelle. Weil Religionen sind ja in erster Linie Modelle, die wir brauchen für unseren beschränkten Verstand.
Ja. Ich will das nicht abwerten, gar nicht. Also gerade so Rituale und Zeremonien sind schon auch wichtig. Für manche sogar sehr wichtig. Und es gibt auch Kraft und Halt und so. Aber da muss jeder seinen eigenen Weg finden.