Für Marko Ruth hatte u. a. die Verkürzung von 13 auf 12 Schuljahre den Abgang von der Schule zur Folge. Im Rückblick sieht er das positiv: wer weiß, was „bei mir mit Abi herausgekommen wäre“.

Ich bin Marko, 18 Jahre alt, wohne in (Name eines Dorfes), mache derzeit eine Ausbildung im Gartenlandschaftsbau und dafür habe ich meine Schule nach der 11. Klasse verlassen, weil der Stress einfach zu groß wurde für mich. Da war ich auf dem Gymnasium. Und dadurch, dass die Jahre dann von 13 auf 12 Jahre verkürzt wurden, aber der Schulstoff der gleiche blieb, war mir der Druck halt zu groß. Und dann bin ich von der Schule gegangen.
Wobei ich denke, dass der Hauptdruck wirklich davon kam, dass der Schulstoff einfach nicht gekürzt wurde, aber das Lernen fiel mir auch nicht wirklich leicht – wegen ADHS gehe ich auch davon aus, dass das die Sache noch erschwert hat dazu.
Ich sage es mal so, wenn ich kein ADHS gehabt hätte, hätte ich vermutlich mein Abi gemacht.
Also so wie ich mich jetzt entschieden habe, bin ich schon zufrieden damit. Es gab Leute, die haben gesagt: „Wenn du kein Abi hast, wirst du nicht glücklich im Leben." Kompletter Blödsinn. Ich habe das gemacht, worauf ich Bock hatte. Jetzt bin ich zufrieden so und mit ADHS. Ohne ADHS hätte ich wirklich mein Abi gemacht und dann wer weiß, was wäre dabei rausgekommen. Also was komplett anderes, worauf ich vielleicht keinen Bock gehabt hätte, was mir keinen Spaß gemacht hat.